Im Regen fotografieren? Warum nicht. Dennoch gibt es verhältnismässig wenig gute Regenfotos. Woran das liegt, dürfte den meisten klar sein. Wer hat schon Lust im strömenden Regen mit der Kamera auf Motivsuche zu gehen? Spontan fällt mir da der Spruch von meinen Leichtathletik-Trainer in meiner Jugend ein. Es gibt kein schlechtes Wetter aber schlechte Kleidung. Auch bei Regen haben wir trainiert. Eben mit der passenden Regenkleidung. Und damals gab es noch kein GoreTex oder andere atmungsaktive Stoffe.
Inzwischen gibt es auch zahlreich Freizeitkleidungsstücke die atmungsaktiv sind. Die Auswahl an Regenjacken ist sehr vielfältig. Auch wasserabweisende Hosen sind im Fachhandel erhältlich. Und wasserdichte Schuhe gibt es vom sportlichen Schuh bis zum Bergstiefel für viele Einsatzmöglichkeiten. Gut, das ist der Wetterschutz für den Fotografen. Aber was ist mit der Kamera? Manche Kameras und Objektive sind vor Wasser geschützt. Das mag bei leichten Nieselregen noch erträglich sein. Bei starkem Regen wird man auch seine wasserabweisende Fototechnik nicht dem Regen aussetzen wollen. Vor allem die Frontlinse des Objetkives sollte man vor Wasser schützen. Wassertropfen auf der Frontlinse können die Bildqualität sichtbar reduzieren. Das ist in den meisten Fällen nicht erwünscht.
Ich verwende als Schutz der Kamera eine einfache Haarhaube aus Kunststoff mit Gummizug. Diese kann ich über die Kamera mit Objektiv spannen. Bei Wanderungen ein sehr guter Regenschutz. Beim stärkeren Regen kommt ein Regenschirm zum Einsatz. Für Stative gibt es einen Schirmhalter. Das funktioniert aber nur bei Windstille. Bei Wind kann der Schirm das Stativ mit der Kamera umwerfen. Einfachste Lösung ist eine zweite Person, welche den Schirm hält.
Regen fotografieren – längere Belichtungszeit
Um Regen sichtbar zu machen benötigt man einen dunklen Hintergrund und leichtes Gegen- oder Seitenlicht. Nur so werden die helleren Regentropfen optisch sichtbar. Wenn man noch eine etwas längere Belichtungszeit anwendet, wird ein Regentropfen als länglicher Lichtstreifen sichtbar. So wie auf dem nächsten Foto. Die Belichtungszeit muß man austesten. Dazu ist ein Stativ sehr hilfreich, da man sonst Aufnahmen verwackeln könnte.
Wenn die Verschlußzeit zu kurz ist, bekommt man nur ein paar körnig wirkende Wassertropfen in ein Bild. Was besser aussieht ist Geschmackssache. Mir gefällt das obere Bild besser.
Regen fotografieren – Regentropfen auf einer Glasscheibe
Bei der nächsten Möglichkeit muß man nicht im Regen fotografieren. Ein Fensterscheibe mit Regentropfen dient hier als Motiv.
Die Schärfe wird auf die Regentropfen gesetzt. Je nach Objektivbrennweite und Nahbereich, wird der Hintergrund mehr oder weniger unscharf. Durch die richtig Kombination kann man so durchaus kreative Umsetzungen realisieren.
Regen fotografieren – Reflektionen
Regen ist Wasser. Wasser reflektiert. Es können Spiegelungen auf nassen Oberflächen entstehen. Licht wird auf der nassen Straße reflektiert. Solch ein Foto entstand an einer Baustelle. Die Straßenbeleuchtung und gelben Warnlampen spiegeln sich in der vom Regen nassen Straße. Aber auch Pfützen, Seen, Bäche, Flüße und das Meer können Motive und Lichter auf der Oberfläche reklektieren.
Regen fotografieren – Pfützen
Pfützen sind tolle Fotomotive. Während eines Regens sind es interessante Motive, da die Regentropfen Ringe auf der Wasseroberfläche produzieren. Nach einem Regen spiegelt sich die Umgebung in einer Pfütze.
Regen fotografieren – Regentropfen ganz nah
Wassertropfen an Gegenständen und Pflanzen können ein Motiv durchaus aufwerten. Auf dem obigen Fotos zeigt es, daß es gerade geregnet hat.
Je näher man an ein Motiv heran geht, desto mehr Unbekanntes kann man entecken. Auf dem unteren Foto hat sich die Sonne im Regentropfen gespiegelt und einen kleinen Blendenstern gezeigt. Auch die Umgebung und andere Gegenstände können sich im Wassertropfen spiegeln. Da bewegen wir uns dann schon im Bereich der Makrofotografie. Aber warum nicht einmal eine Landschaft in einem oder mehreren Regentropfen spiegeln lassen?
Regen fotografieren in der Landschaftsfotografie
Schlechtes Wetter ist keine Ausrede keine Fotos zu machen. Auch Schlechtwetter, wie Regen bietet viele Möglichkeiten für besondere Fotomotive. Auch in der Landschaftsfotografie kann Regen im Bild zu stimmungsvollen Bildern führen. Wenn es einmal wieder regnet, nehme deine Kamera und mache Fotos vom Regen und Regentropfen. Ob eine Weitwinkelaufnahme einer Landschaft oder die tanzenden Regentropfen in einer Pfütze oder die Nahaufnahme eines Regentropfens. Man wird erstaunt sein, daß auch Regen schöne und stimmungsvolle Fotomotive sein kann.