Landschaftsfotografie mit dem Smartphone. Der Wunsch vieler Smartphonebesitzer. Ich selbst bin kein Freund von Smartphones in der Landschaftsfotografie. Aber das liegt daran, daß ich in Sachen Landschaftsfotografie höchste Ansprüche an das fertige Foto habe. Da mag ich meist keine technischen Kompromisse machen. Und ein Smartphone hat schon auf Grund des relativ kleinen Aufnahmesensors, einige Minuspunkte, welche gegen meine Art der Landschaftsfotografie sprechen.
Dennoch muß ich zugeben, daß die heutigen modernen Smartphones inzwischen eine sehr gute Bildqualität produzieren können. Selbst mit Automatikfunktionen gelingt damit manches Landschaftsfoto. Bei einem meiner letzten Fototouren begleitete mich meine Frau. Sie war mit ihrem Smartphone bewaffnet. Sie sollte ein paar Aufnahmen von mir beim Fotografieren machen. Ohne technischen Firlefanz. Einfach so aus der freien Hand. Nebenbei gelangen ihr auch einige Landschaftsfotos. Über die Qualität der Aufnahmen war ich positiv überrascht.
Das erste Foto ist eine Smartphone-Aufnahme mit HDR und Panoramafunktion. Der Fotograf bin ich. Erstaunlich was die kleinen Dinger leisten können.
Landschaftsfotografie mit dem Smartphone
Das Smartphone ist ein Samsung A52. Die technischen Eckdaten sind eine Auflösung von 64 Mio Pixel. Alle Fotos wurden mit der automatischen Belichtung und HDR als JPG gemacht.
Auf dem Handy-Display sehen alle Fotos brillant und knackescharf aus. Wenn ich diese am PC bei 100% Ansicht in Photoshop anschaue, sieht man allerdings eine sehr starke JPG-Komprimierung. Viele Details sind verloren gegangen. Gut, das könnte man vermeiden, wenn man RAW-Fotos machen würde und diese im Nachgang mit Lightroom oder anderer Software bearbeiten würde.
Für viele dürfte das Foto vom Sonnenaufgang eine tolle Stimmungsaufnahme sein. Mir ist die Sonne zu hell. Sie ist leicht oval und nicht rund. Hier hat selbst die HDR-Automatik Probleme den Tonwertumfang zu bewältigen. Für meine Ansprüche reicht das leider nicht aus. Aber wie bereits erwähnt, mag das für viele Gelegenheitsfotografen bereist ausreichend sein. Für Bilder im Internet durchaus brauchbar.
Nun das gleiche Motiv nur ohne Sonne im Bild. Dadurch ist der Tonwertumfang geringer und die HDR-Automatik kommt besser damit zurecht. Im Himmel sieht man bereits die viel zu starke JPG-Komprimierung. Eine Belichtungsreihe im RAW und anschließend kontrollierter HDR-Berechnung in Lightroom oder Photoshop wäre hier besser gewesen.
Nur noch zum Vergleich ein Foto, welches ich mit einer APS-C Kamera und als RAW-Datei gemacht habe. 24 Mio Pixel. Trotz geringerer Auflösung als am A52 sind ist die Auflösung und Schärfe der APS-C-Kamera sichtbar besser. Ein Beweis, daß Auflösung nicht alles ist. Eine Belichtungsreihe, wovon ich zwei Bilder in Lightroom zum HDR verrechnet habe. Die Farben sind natürlicher. Aber das ist Geschmackssache. Der Sonnenstern kommt vom Objektiv. Aber das ist wieder ein sehr spezielles Thema. Das Bild zeigt bei näherer Betrachtung viel mehr Details und keine Artefakte da keine Bilddatei komprimiert wurde.
Fazit Landschaftsfotografie mit dem Smartphone
Meine Ansprüche an ein tolles Landschaftsfoto erfüllen auch die heutigen Smartphones nicht. Ich werde weiterhin mit meiner APS-C Systemkamera und Stativ meine Landschaften ablichten. Dennoch könnte man aus einem Smartphone noch bessere Qualitäten herausholen. Insbesondere bei einer Smartphone-Kamera die auch im RAW-Format die Fotos speichern kann. Zwar entstehen dadurch Nacharbeiten durch Bildbearbeitung. Dafür kann man das Bildergebnis exakter steuern und eine bessere Bildqualität erzielen. Wer weiterhin einfache Erinnerungsfotos machen will, wird vermutlich mit den automatisierten Bildern zufrieden sein. Wer mehr aus seinen Bildern herausholen will, wird die manuellen Einstellmöglichkeiten nutzen. Dein Smartphone hat keine manuelle Einstellmöglichkeiten? Dann lese zu Ende.
Was braucht man um bessere Fotos mit dem Smartphones machen zu können?
Grundwissen über die Fotografie. Den Zusammenhang über Blende, ISO und Verschlußzeit sollte man kennen. Wenn nicht kann man das erlernen. Dann brauche man ein Smartphone das im RAW-Format die Bilder speichern kann. Die Bilder können in einem RAW-Konverter wie Lightroom, Photoshop oder anderer Software oder App weiter bearbeitet werden. Für Landschaftsaufnahmen ist ein Stativhalter und ein einfaches Stativ hilfreich. Das Smartphone am besten über einen Fernauslöser auslösen. Das Stativ muß nicht superteuer sein. Fernauslöser gibt es mit Bluetooth für wenig Geld. Falls die Kamera keine manuellen Einstellmöglichkeiten zulässt, kann man das mit einer Foto-App erweitern. Das Angebot an Apps ist hier sehr vielfältig. Für iPhoens gibt es die folgenden Apps: DSLR Camera, Camera+ 2, Pro Camera. Für Andorid gibt es die Apps A better camera, Camera MX, Lightroom und noch viele weitere. Einige dieser Apps kosten ein paar Euro. Erweitern dafür enorm die fotografischen Möglichkeiten. Bei Android sollte man prüfen für welche Version das Smartphone hat und welche Version die App unterstützt.