10 Gründe gegen die Landschaftsfotografie

Gibt es 10 Gründe gegen die Landschaftsfotografie? 10 Gründe dafür habe ich bereits aus meiner Sicht aufgezeigt. Allerdings gibt es auch bei mir Phasen, wo ich keine Lust auf Landschaftsfotos habe. Gründe die gegen die Landschaftsfotografie sprechen, findet man schnell. Einige davon liste ich hier auf.

1. Grund gegen die Landschaftsfotografie – der Schweinehund

Bei mir ist der größte Feind der Landschaftsfotografie der eigene Schweinehund. Der Schweinehund redet einem ein, daß es sich nicht lohnt in der Nacht aufzustehen um einen Sonnenaufgang zu fotografieren. Der Schweinhund findet das Wetter immer unpassend. Keine Wolken, zuviel Wolken, zuviel Regen, zuwenig Regen und noch viele weitere Wetterbedingungen nennt er als Motivationsbremse. Wenn man den inneren Schweinehund nicht besiegt, wird man kein tolles Landschaftsfoto realisieren.

2. Grund gegen die Landschaftsfotografie – ich habe keine tolle Kamera

Viele denken, daß man für gute Landschaftsfotos eine superteure Profikamera benötigt. Es mag sein, daß solche teuren Kameras viele Möglichkeiten bieten. Dennoch kann man selbst mit einem Smartphone oder einfachen Kompaktkamera schon gute Landschaftsmotive realisieren. Sicherlich bietet eine einfachere und automatisierte Kamera weniger Möglichkeiten. Dennoch gibt es Situation die damit realisierbar sind.

Gründe gegen die Landschaftsfotografie - schlechte Kamera
Gründe gegen die Landschaftsfotografie – schlechte Kamera

3. Grund gegen die Landschaftsfotografie – ich habe kein Weitwinkelobjektiv

Überall bekommt man als Tipp für die Landschaftsfotografie den Hinweis, daß ein Weitwinkelobjektiv am besten geeignet ist. Auch ich favorisiere Weitwinkelobjektive für die Landschaftsfotografie. Das mag für weite Landschaften stimmen. Dennoch gibt es auch zahlreiche Landschaftsmotive, welche mit einer Standartbrennweite oder Teleobjektiv gemacht werden können.

Gründe gegen die Landschaftsfotografie - kein Weitwinkel
Gründe gegen die Landschaftsfotografie – kein Weitwinkel

Entgegen aller Landschaftsfotografie-Hinweise habe ich das Foto gemacht. Telezoom mit 159 mm Brennweite, ISO 800 und aus freier Hand mit Bildstabilisator. Ohne Bildstabilisator wäre die Aufnahme garantiert verwackelt gewesen. Landschaft geht auch ohne Stativ und ohne Weitwinkelobjektiv.

4. Grund gegen die Landschaftsfotografie – keine Lust ein Stativ herumzuschleppen

Viele Fotoexperten empfehlen den Einsatz eines Fotostatives in der Landschaftsfotografie. Für Aufnahmen in der blauen Stunde, Sonnenauf- und Untergang und Langzeitbelichtungen ist ein Stativ die Grundlage für scharfe Aufnahmen. Aber da gibt es auch noch reichlich Landschaftsmotive, welche sich ohne Stativ umsetzen lassen. Wenn man eine Kamera mit Bildstabilisator hat, erleichtet das Aufnahmen aus der freien Hand.

Gründe gegen die Landschaftsfotografie - Fotostativ schleppen
Gründe gegen die Landschaftsfotografie – Fotostativ schleppen

Ein Stativ ist Gewicht und eine zusätliche Last. Wenn man zum Fotostop keinen langen Fußmarsch hinter sich bringen muß, ist ein Stativ gerade so noch erträglich. Viele Landschaftsmotive lassen sich am besten mit Stativ umsetzen. Manche Motive sind aber auch ohne Stativ realisieren. Hier kommt es auch das Fachwissen und die Erfahrung des Fotografen an, wann wo was realisierbar ist.

5. Grund gegen die Landschaftsfotografie – die Kamera ist zu schwer

Als ich noch eine Vollformat-Digitalkamera hatte, war das mein Hauptgrund. 850 Gramm für die Kamera. Über ein Kilo für ein 24-70 mm Weitwinkelzoom. Und dann noch gut 2 – 2,5 Kilo für das Stativ mit Stativkopf. Rund 3,5 bis 4,5 Kg durch die Gegend schleppen? Nein danke!

Die Argumente kann ich aus eigener Erfahrung sehr gut nachvollziehen. Aber heute gibt es wesentlich leichtere APS-C oder MFT Kameras, welche wesentlich leichter sind. Heute habe ich meist eine Fuji X-T2 und ein Weitwinkelobjektiv dabei. Da die Kamera kleiner und leichter ist, kann auch das Stativ kompakter und leichter sein. Kamera und Weitwinkel wiegen ca. 735 g. Das ist in etwa die Hälfte wie früher mit einer Vollformatkamera mit vergleichbaren Weitwinkel. Mit einer MFT-Kamera ließen sich da sicher noch 100 bis 200 g an Gewicht einsparen.

Falls dich das Gewicht deiner Kamera bei der Landschaftsfotografie stört und ausbremsen sollte, überlege dir, ob nicht eine leichter Kamera für dich besser geeignet wäre. Auch MFT und APS-C Sensoren sind heutzutage so gut, daß man damit großartige Landschaftsfotos machen kann.

6. Grund gegen die Landschaftsfotografie – Bin kein Frühaufsteher und habe am Abend keine Zeit

Man kann es bei vielen guten Landschaftsfotografen nachlesen: Für großartige Landschaftsfotos muß man früh aufstehen oder am Abend ein Landschaftsfoto machen. Als Grund wird das besondere Licht beschrieben. Die blaue Stunde vor dem Sonnenaufgang oder nach dem Sonnenuntergang. Der Sonnenaufgang und Sonnenuntergang wird als goldene Stunde bezeichnet. Die wenigsten können sich zum früh aufstehen motivieren, um vor Sonnenaufgang eine Landschaft zu fotografieren. Ich mag diese Tageszeit inzwischen sehr, da es so früh noch oft sehr ruhig ist und man oft noch ungestört fotografieren kann. Am Abend hindert mich oft die Essenszeit. Oder nach dem Essen bin ich meist zu träge um noch einmal los zu ziehen um ein Foto einer Landschaft zu machen.

Gründe gegen die Landschaftsfotografie - Fotos zur Mittagszeit
Gründe gegen die Landschaftsfotografie – Fotos zur Mittagszeit

Es gibt gute Nachrichten. Schöne Landschaften kann man nicht nur in der blauen und goldenen Stunde machen. Auch wenn manche Experten etwas anderes verbreiten. Landschaften kann man auch am Tag und sogar um die Mittagszeit machen. So entstand auch das Foto im Englischen Garten in München um die Mittagszeit. Der Sonnenstern macht das Foto interessanter. Sicherlich taucht die blaue oder goldene Stunde das Motiv in eine anderes Licht. Dennoch gefällt mir das Foto.

7. Grund gegen die Landschaftsfotografie – bewölkter Himmel

Hier kommt wieder der Schweinehund ins Spiel. Wenn man einen bewölkten Himmel sieht, sinkt die Motivation um sich auf den Weg zu einem Landschaftsfoto zu machen. Wolken sind grau. Wolken senken die Stimmung. Sicherlich spielt da eine Portion Psychologie rein. Mag sein, daß Wolken aktuell den Himmel fotografisch uninteressant erscheinen lassen.

Gründe gegen die Landschaftsfotografie - bewölkter Himmel
Gründe gegen die Landschaftsfotografie – bewölkter Himmel

Aber das ganz sich ganz schnell ändern. Ich habe mich schon unzählige Male geärgert, weil ich wegen Wolken nicht losgezogen bin um ein Landschaftsfoto zu machen. Wenn man dennoch bei bewölkten Himmel ein Landschaftsfoto macht, wird man manchmal außerordentlich belohnt. Nicht immer. Manchmal ist der Fotoausflug auch vergebens. Aber manchmal gibt es einen Lichtspiel am Himmel wie auf den obigen Fotos. Kurz vor Sonnenaufgang hat die Sonne die Wolken indirekt angestrahlt. Das hat keine 60 Sekunden gedauert. Danach waren die Wolken wieder grau. Diesen kurzen Moment gilt es einzufangen.

8. Grund gegen die Landschaftsfotografie – keine Motive

Du hast keine Idee für ein Landschaftsmotiv? Bei dir im Umkreis gibt es keine Landschaft? Sorry, daß sind billige Ausreden. Wenn du in einer Stadt wohnst wirst du auch Landschaftsmotive finden. Stadtlandschaften von einem Aussichtspunkt sind eine sehr gute Möglichkeit. Parks, Wälder, Seen, Flüße und andere Gewässer bieten jede Menge Landschaftsmotive. Auch in einer Stadt.

Gründe gegen die Landschaftsfotografie - keine Motive
Gründe gegen die Landschaftsfotografie – keine Motive

Als Beispiel eine Stadtlandschaft von Stuttgart. Aufgenommen vom Fernsehturm.

9. Grund gegen die Landschaftsfotografie – Kälte und Schnee

Wer verlässt schon gerne bei Minustemperaturen freiweillig eine warme Wohnung? Dazu auch noch bevor die Sonne aufgeht? Fotografierte Winterlandschaften sind relativ selten. Das liegt nicht nur an der globalen Klimaerwärmung. Das liegt auch an unserem Schweinhund. Dieser sträubt sich häufig bei Minustemperaturen auf Fototour zu gehen.

Gründe gegen die Landschaftsfotografie - bei Kälte fotografieren
Gründe gegen die Landschaftsfotografie – bei Kälte fotografieren

Wer den Schweinehund überwindet, wird durch tolle Landschaftsmotive belohnt werden. In der blauen oder goldenen Stunde spiegelt sich das Licht im Schnee und auf Eiskristallen.

10. Grund gegen die Landschaftsfotografie – Bilderflut

Es gibt viel zu viele gute Landschaftsfotografen. Da ist es schwer eine bessere Bildqualität zu liefern. Es ist richtig, daß seit der digitalen Fotografie eine Bilderflut entstanden ist. Man braucht kein Geld mehr in Filme und deren Entwicklung mehr investieren. Mit dem Kauf einer Digitalkamera und einem Speichermedium entstehen kaum noch Folgekosten. Und da man das Bildergebnis gleich am Display betrachten kann, kann man Fehler auch schnell feststellen und abstellen. Der Lerneffekt ist viel schneller möglich. Auch das Internet hat sehr zur Verbreitung von Fachwissen für Hobbyfotografen beigetragen. Auf breiter Basis ist die Qualität von vielen Fotos wesentlich besser geworden als noch zu analogen Zeiten.

Und genau das ist heute der große Vorteil für jeden Fotografen. Informationen sind durch das Internet schnell und jederzeit verfügbar. So kann man das eigene Wissen sehr schnell für neue Fotoaufgaben und Ideen erweiteren. Und tolle Landschaften findet man vor jeder Haustür. In der Region findet man dafür schnell Freunde und Fans für solche Regionalmotive.

Fazit über 10 Gründe gegen die Landschaftsfotografie

Sicherlich gibt es noch weitere Gründe die einem an der Landschaftsfotografie hindern. Wer prinzipiell kein Interesse am fotografieren hat, wird sich damit nicht auseinandersetzen wollen. Wer nur knipsen will, wird mit einfachen Bildern zufrieden sein. Wer aber die Qualität seiner Landschaftsfotos verbessern will, wird teilweise diese Motivationsbremsen erleben. Im Prinzip sind es nur zwei Hauptgünde. Fehlende oder unpassende Fotoausrüstung und der Schweinhund. Alle anderen Gründe gehören zu diesen beiden Hauptgründen. Aber all das kann man mit Motivation überwinden. Besiegt euren Schweinehund. Die Belohnung werden tolle Landschaftsfotos sein.